Solidus

Geschichte begreifen Mai 2014

1/6-Dukatenklippe Regensburg

1773 - 1803 / Münzmeister Georg Christoph Busch
In Rokoko-Kartusche Stadtschlüssel, zwischen Bärten "R", zwischen Griffen "1/6".
Gekrönter Reichsadler mit österreichischem, mit Vlieskette behangenem Brustschild.

Im 18. Jahrhundert wurden Stückelungen des Dukaten (3,49 g Sollgewicht) vor allem als Präsente produziert. So konnten weniger vermögende Bürger ihre Patenkinder auch mit Gold beschenken. Die Stückelung zu „1/6“ ist äußerst selten und als Klippe wohl unbekannt.

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Auffällig ist das deutlich zu hohe Gewicht von 0,71 g (statt ca. 0,58 g). Stil und technische Merkmale lassen jedoch keinen Zweifel an eine Zuweisung des Stücks in die späte Münztätigkeit der Reichsstadt unter Münzmeister Georg Christoph Busch (1773 – 1803). Da diese Gepräge primär für Schenkungen und nicht für den Umlauf als genormtes Nominal bestimmt waren, muss die Abweichung nicht irritieren.

E. Beckenbauer, dem Verfasser des Standardwerks zu den Prägungen der Reichsstadt war nur ein Stück auf rundem Schrötling bekannt. Ein zweites Exemplar wurde 1977 und nochmals 2004 in Auktionen zu respektablen Preisen zugeschlagen. Der Stempel der hier vorgelegten Klippe ist bisher wohl unpubliziert und bei Beckenbauer nicht zu finden. Das vorgelegte Stück belegt, dass auch in der neuzeitlichen Numismatik überraschende Entdeckungen möglich sind.

Angeboten von der Firma Solidus Numismatik in der Online-Auktion 2 im Mai 2014.

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