Solidus

Geschichte begreifen Juli 2014

Perseus auf provinzialrömischer Bronze

252 – 268 n. Chr. / Iconium (Konya, Türkei)
Perseus mit dem Haupt der Medusa und Harpa en face stehend.
Büste mit Strahlenkrone, Paludament und Panzer rechts.

Im Osten des römischen Reiches prägten zahlreiche Städte Bronzemünzen für den lokalen Bedarf, oft mit außergewöhnlicher Ikonographie, die den Prägungen der Reichszentrale fremd war. Häufig ist der Bezug auf Mythen von regionaler Bedeutung, wie hier auf die Perseus-Sage.

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Iconium (Konya), eine der ältesten kontinuierlich besiedelten Städte der Welt, lag an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt in der antiken Landschaft Lykaonien. Seit Alexander dem Großen siedelten zahlreiche Griechen in der Stadt mit ursprünglich phrygischer Bevölkerung, und schon bald fand die gesamte Oberschicht Geschmack am hellenistischen Lebensstil und stellte ihn stolz zur Schau.

Dem griechischen Helden Perseus gelang mit Hilfe der Gottheiten Athene und Hermes die Tötung der schlangenhaarigen Medusa. Hermes gab ihm hierfür die Harpa, ein Sichelschwert, das es ermöglichte das Ungeheuer zu enthaupten. Perseus soll in Lykaonien seine Feinde mit dem abgeschlagenen Haupt der Medusa bezwungen haben, dessen Anblick sie versteinerte. Daraufhin hätte er eine einheimische Ortschaft in eine griechische Stadt verwandelt, der er den Namen „Ikonion“ gab, benannt nach dem Antlitz der Medusa (griechisch „Ikon“ für Bild, Abbild). So konnte der mythische Sieg des Perseus auch als realer Triumph der neuen hellenistischen Verfassung über die alte phrygische Ordnung verstanden werden.

Die Wiederaufnahme des Motivs im 3. Jahrhundert n. Chr. passt gut zum Philhellenismus des seinerzeit regierenden Kaisers Gallienus.

Verkauft von der Firma Solidus Numismatik in Online-Auktion 2 im Mai 2014.

6,62 g / 23 mm

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