Technische Details, wie der ca. 8 mm hohe Kasten mit zahlreichen Segmenten für verschiedenfarbige Einlagen, die Vergoldung am Rand und die Reste von vier eisernen Nieten in den Ecken zur Befestigung auf den Untergrund weisen das Objekt eindeutig als spätantiken Beschlag, wohl eines Gürtels aus. Ähnlich gestaltete Beschläge sind aus verschiedenen Zusammenhängen, vor allem Gürtelgarnituren bekannt. Die Randeinfassung durch eine Reihe kleiner, runder Zellen mit diversen Einlagen ist ein technisches und stilistisches Detail, dass eine recht genaue Datierung in das mittlere Drittel des 5. Jahrhunderts für Herstellung und Gebrauch erlaubt. Von den verschiedenfarbigen Einlagen sind noch zwei aus transparentem, milchigem Glas und aus einer dunklen, noch nicht bestimmten Masse, evtl. ebenfalls Glas, erhalten. Der Raum zwischen Einlagen und Bodenblech war ursprünglich mit einer Art Kitt aufgefüllt, der für den Halt der Einlagen sorgte. Das untypische Einsetzen eines Nomisma-Gewichts – gekennzeichnet durch den Buchstaben „N“, anstelle einer weiteren Einlage aus Glas oder Stein erfolgte sicherlich mit klarer Absicht. Aufwändig gestaltete Gürtel waren in der Spätantike Bestandteil der Tracht von Militärs und zivilen Beamten. So könnte man sich vorstellen, dass ein Beamter, der in irgendeiner Form Tätigkeiten ausübte, die mit dem Münzwesen oder dem Handel zu tun hatten, hier einen optischen Bezug zu seinem Beruf herstellen wollte.
Die Verwendung innerhalb eines genau datierbaren Gegenstandes macht dieses Gewicht darüber hinaus zu einem der seltenen Zusammenhänge, der es erlaubt, eines dieser häufigen, aber nicht exakt datierten spätantiken Gewichte mit einem präzisen „Terminus ante quem“ der Herstellung zu versehen.
9,88 g / Durchmesser 23 mm