Silber / ca. 350 – 425 n. Chr.
Reiter mit Jagdhund sticht mit Lanze nach Raubkatze.
Im spätrömischen Reich waren Gürtel charakteristischer Bestandteil der Tracht von zivilen Beamten und Soldaten. Sie machten Stellung und Status innerhalb der Gesellschaft sichtbar, was auch in Material und Ausführung zum Ausdruck kommen konnte.
Gürtelgarnituren aus Edelmetall waren alleine aufgrund des Wertes den oberen Chargen vorbehalten, die über das entsprechende Vermögen verfügten. Dabei dokumentierte der Träger des Gürtels, zu dem diese jagdliche Riemenzunge einst gehörte, seine Zugehörigkeit zur gesellschaftlichen Elite. Wie später in Mittelalter und früher Neuzeit war schon damals die Treibjagd zu Pferd ein extravagantes Privileg der Oberschicht. Die ausgesprochen feine Durchbruchsarbeit und eine geschmackvolle, kunsthandwerklich gekonnte Ausführung heben das Stück aus der Masse erhaltener Gürtelbeschläge hervor. Die Anlage des Motivs entspricht gleichartigen Szenen in den Werken großer Kunst, wie den prächtigen Mosaiken in den Villen der spätrömischen Aristokratie.